Social2Mobility hat für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur gendergerechten Mobilität eine Auszeichnung im Wettbewerb „Gerecht Mobil“ erhalten. Um die soziale Teilhabe von Bevölkerungsgruppen zu fördern, die von Armut betroffen sind und um Mobilitätsarmut zu bekämpfen, ist Gender ein zentraler Aspekt. Diese Erkenntnis geht aus unserer quantitativen Befragung von armutsgefährdeten Haushalten mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren in der Stadt Ronnenberg hervor. Armutsgefährdete Frauen nutzen deutlich weniger den Pkw als Männer und sie bewegen sich dafür häufiger mit dem ÖPNV, dem Fahrrad oder zu Fuß fort. Auch die Art der Wege die Frauen und Männer vermehrt zurücklegen unterscheiden sich. So fallen die Wege, die Frauen zurücklegen häufiger unter den Bereich der sogenannten „mobility of caring“ als bei Männern. Zum Beispiel wäre das die Begleitung von Kindern zur Kindertagesstätte oder der alltägliche Lebensmitteleinkauf.
Aus diesen Erkenntnissen wurden in Social2Mobility mobilitätsbezogene Maßnahmen entwickelt, um die soziale Teilhabe armutsgefährdeter Haushalte mit Kindern zu verbessern. Einige dieser Maßnahmen werden nun umgesetzt: In drei Kommunen (Laatzen, Langenhagen und Ronnenberg) sollen Kurse zum sicheren Fahrradfahren angeboten werden, um Menschen aller Altersgruppen eine selbstständige und sichere Fortbewegung auf dem Fahrrad zu ermöglichen. Fahrradwerkstätten zur Selbsthilfe sollen unterstützt werden. Außerdem werden auch baulich-infrastrukturelle Maßnahmen angedacht, um Fahrradmobilität und soziale Teilhabe zu unterstützen. Besonders Frauen und Mädchen können durch das Fahrradfahren unabhängiger und flexibler werden.
Der Wettbewerb wurde vom Verein LIFE Bildung Umwelt Chancengleichheit e.V. in 2021 ausgerichtet. Hier geht es zur Seite des Wettbewerbs. Und hier kann die Broschüre mit den Best Practice Beispielen heruntergeladen werden.
Ein Beitrag von Niko Strauch